Immer wieder gibt es dieselben Diskussionen: War Maria wirklich eine Jungfrau? Also mal ehrlich, biologisch geht das nicht. Logisch geht das, denn wenn ich an einen Gott glaube, der Himmel und Erde erschaffen hat mit all ihren „Naturgesetzen“, dann glaube ich auch, dass dieser Gott die Naturgesetze außer Kraft setzen kann.
Oder anders: Wenn Gott Jesus von den Toten auferwecken kann – und alle historischen sprechen entgegen unseres Verstandes dafür -, dann kann er auch eine Frau schwanger machen, ohne, dass diese vorher mit einem Mann geschlafen hat.
Aber ganz ehrlich? Eigentlich spielt das für mich eine fast nebensächliche Rolle. Ein Vers des Propheten Jesaja ist hier Grundlage der Diskussion, wo es heißt: „Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Den wird sie Immanuel, „Gott mit uns“, nennen.
Das Wort, das hier im hebräischen gebraucht wird, kann beides beschreiben, eben eine Frau, die noch sehr jung ist oder auch eine Frau, die noch Jungfrau ist. Viel spannender finde ich aber das Ende des Verses, denn der Junge, den die Frau auf die Welt bringt wird „Immanuel“ genannt werden.
Gott ist mit uns! Das sind großartige Neuigkeiten. Gott ist für uns, nicht gegen uns. Er ist mit uns und läst uns nicht allein, auch nicht, wenn wir falsche Entscheidungen getroffen haben und wieder einmal in der Sackgasse gelandet sind.
„Gott ist mit uns“ bedeutet, dass er schon da ist, wenn ich aufwache, er ist da, wenn ich durch den Tag gehe, und er ist da, wenn ich abends einschlafe. Und noch mehr. Er ist auch da, wenn ich schlafe, wenn es mir gutgeht ebenso, wie wenn ich auf der Intensivstation um mein Leben kämpfe.
Der Evangelist Matthäus greift die Vorhersage des Jesaja auf (Matthäus 1,23) und sagt: In Jesus ist das Wort wahr geworden. Sowohl Jesaja als auch Matthäus bekräftigen, dass der Christus, der in Bethlehem geboren wird, Gott selbst ist, der in Menschengestalt auf die Erde kommt, um unter seinem Volk zu leben. (Jesaja 7,10-14), so dass wir auf Gottes Güte in Christus vertrauen können, dass wir alles haben, was wir brauchen.
Das ist ein wunderbarer Segen. Es beruhigt zu wissen, dass Jesus da ist, wenn ich die schlimme Diagnose vom Arzt bekomme, wenn ich Streit in der Familie habe oder gerade meinen Schulschlüssel verlegt habe, wenn Sorgen groß werden oder die Trauer mich übermannt.
Aber, wenn ich so darüber nachdenke, dann ist diese Zusage auch manchmal etwas beunruhigend, denn Jesus ist auch der Immanuel, wenn ich heimlich Dinge tue, die niemand sehen soll, die nicht in Ordnung sind, wenn ich gegen besseres Wissen falsche Entscheidungen treffe, wenn mein Ego gerade wieder überhand nimmt.
Das gibt mir kein gutes Gefühl. Wenn aber mein Gewissen sich meldet (das sollte es viel öfters), dann ist Jesus auch der Immanuel, denn er bietet mir immer an, meine Lasten bei ihm abzulegen, meine falschen Entscheidungen, meine Schuld. Er ist auch da, wenn ich ihm mein Herz hinhalte und ihn bitte, es zu verändern, neu zu machen, weicher und liebevoller.
Das Volk Gottes im Alten Testament erwartete den Sohn Gottes, und wir haben die Erfüllung Gottes in Christus gesehen, der ein vollkommenes Leben gelebt hat und ans Kreuz gegangen ist, um uns zu retten. Was für ein wunderbarer Segen, den Sohn Gottes auf diese Weise zu kennen.
Denke daran, Gott ist mit dir – und lässt dich nie allein, so lange du ihn nicht vor die Tür setzt.
Sei gesegnet!
„Gott begleite dich auf deinem Weg; er gebe dir Kraft, wenn du krank bist, er tröste dich, wenn du traurig bist und freue sich mit dir, wenn es dir gut geht“ (Irischer Segen).